Nach Jahren des Widerstands entwickelt Tesla laut unternehmensinternen Quellen Berichten zufolge eine Unterstützung für Apple CarPlay. Dieser Schritt signalisiert einen Strategiewechsel des Autoherstellers und reagiert möglicherweise auf die Kundennachfrage und den Wettbewerbsdruck. Während sich die Unterstützung für Android Auto noch nicht in der Entwicklung befindet, könnte die Einbeziehung von CarPlay das Benutzererlebnis für iPhone-Besitzer verbessern und bestehende Kunden binden.
Warum das wichtig ist
Tesla pflegt seit langem ein geschlossenes Infotainmentsystem und priorisiert seine eigenen Navigations- und Mediensteuerungen. Das Hinzufügen von CarPlay stellt ein Zugeständnis an Benutzer dar, die vertraute Benutzeroberflächen und eine nahtlose Smartphone-Integration bevorzugen. Diese Änderung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da Tesla einem wachsenden Wettbewerb auf dem globalen Markt für Elektrofahrzeuge ausgesetzt ist.
Wichtige Details
- Eingeschränkte Integration: CarPlay übernimmt nicht den gesamten Infotainment-Bildschirm. Tesla dürfte über seine native Schnittstelle die Kontrolle über Kernfunktionen wie die Klimatisierung behalten.
- Navigationseinschränkungen: Für die Funktionen des vollständigen autonomen Fahrens (überwacht) ist weiterhin die native Navigations-App von Tesla erforderlich. Karten von Drittanbietern (Google, Apple, Waze) auf CarPlay bieten nur detaillierte Wegbeschreibungen.
- Unsicherer Zeitplan: Während die Entwicklung läuft, ist ein Veröffentlichungsdatum noch unbestätigt. Das Projekt könnte sich dennoch verzögern oder abgebrochen werden.
Teslas Verkaufsrückgang
Die weltweiten Verkäufe von Tesla sind bis September um 6 % auf 1,22 Millionen Einheiten zurückgegangen und liegen damit an zweiter Stelle hinter BYD (1,61 Millionen Einheiten). Dieser Rückgang ist teilweise auf den zunehmenden Wettbewerb, eine alternde Modellpalette und das umstrittene öffentliche Image von Elon Musk zurückzuführen.
Der breitere Trend: Kontrolle durch Autohersteller
Tesla ist mit seinem Infotainment-Ansatz nicht der Einzige. Rivian verzichtet außerdem auf Smartphone-Spiegelung und bevorzugt ein eigenes integriertes System. General Motors (GM) geht jedoch in die entgegengesetzte Richtung und verzichtet auf die Unterstützung von CarPlay und Android Auto zugunsten seines Android Automotive OS, das Google-Apps und Abonnementdienste bietet.
GMs Strategie: Kontrolle und Einnahmen
Mary Barra, CEO von GM, argumentiert, dass die Smartphone-Spiegelung das Infotainment-Erlebnis stört und möchte Abonnementdienste über das native Betriebssystem monetarisieren. Cadillac wird CarPlay und Android Auto weiterhin in ausgewählten Exportmärkten anbieten, darunter Australien.
Die Zukunft der Fahrzeugtechnik
Die mögliche Einbeziehung von CarPlay durch Tesla unterstreicht eine breitere Debatte über die Kontrolle des Autoherstellers gegenüber den Benutzerpräferenzen. Während einige Unternehmen geschlossene Ökosysteme priorisieren, erkennen andere den Wert einer nahtlosen Smartphone-Integration. Der Markt wird wahrscheinlich eine Mischung aus beiden Ansätzen sehen, da die Automobilhersteller um Kunden konkurrieren.
Die Hinzufügung von Apple CarPlay wird Tesla wahrscheinlich dabei helfen, bestehende Besitzer zu halten und neue Kunden zu gewinnen. Der Schritt kommt für den Autohersteller zu einem kritischen Zeitpunkt, da er Schwierigkeiten hat, seine Führung im globalen Rennen um Elektrofahrzeuge zu behaupten






















