Experten warnen, dass die jüngsten Änderungen der Kilometererstattungssätze für Elektrofahrzeuge (EVs) ein Schritt in die richtige Richtung seien, aber nicht in der Lage seien, die stark schwankenden Ladekosten genau widerzuspiegeln. Diese Inkonsistenzen können zu unfairen Erstattungen für Fahrer führen und potenzielle steuerliche Komplikationen für Arbeitgeber mit sich bringen.
Die von der HMRC genehmigten Meilentarife verstehen
Die Steuer- und Zollbehörde seiner Majestät (HMRC) stellt vierteljährlich Meilentarife zur Verfügung, die Fahrern dabei helfen sollen, geschäftsbedingte Treibstoff- oder Stromkosten zurückzufordern. Für herkömmliche Benzin- und Dieselfahrzeuge – einschließlich Hybridfahrzeuge – gelten je nach Motorgröße drei unterschiedliche Tarife. Elektrofahrzeuge wurden zuvor unter einem einzigen Advisory Electric Tarif (AER) betrieben, der 2018 eingeführt wurde und unabhängig von der Größe des Fahrzeugs oder dem Ladestandort einheitlich galt.
Das neue Dual-Tarif-System und seine Mängel
Um der Kritik entgegenzuwirken, dass das bisherige einstufige System die Ladekosten für Elektrofahrzeuge nicht ausreichend deckte, wurde am 1. September ein höherer Tarif für öffentliches Laden eingeführt. Die am 6. Oktober veröffentlichten Leitlinien weisen Fuhrparks an, zu berechnen, wie viel von einer Fahrt nach Hause im Vergleich zu öffentlichen Gebühren in Anspruch genommen wird, und den Fahrern entsprechend Sätze von 8 Pence bzw. 14 Pence pro Meile zu erstatten.
Allerdings steht dieses neue System immer noch vor Herausforderungen. Tom Rowlands, Geschäftsführer des globalen Spezialisten für EV-Lösungen auf Kosten von Corpay, weist darauf hin, dass die Diskrepanz zwischen den Kosten verschiedener öffentlicher Netze und den Ladetarifen für Privathaushalte bis zu 50 zu 1 betragen kann. Dieser erhebliche Preisunterschied wird durch das derzeitige Dual-Tarif-System nicht ausreichend berücksichtigt.
Das Problem der Volatilität und des individuellen Ladeverhaltens
Die Analyse von Corpay zeigt die Probleme mit den aktuellen Tarifen. Der AER von 8 Pence/Meile könnte die Kosten für das Aufladen zu Hause nach einem Standardstromtarif decken. Wenn ein Fahrer jedoch zu Hause günstigere Tarife außerhalb der Hauptverkehrszeiten nutzt, könnte ein Arbeitgeber am Ende deutlich mehr für die Kilometererstattung zahlen – möglicherweise 1.600 £ für 20.000 Meilen, verglichen mit den tatsächlichen Kosten des Fahrers von 500 £. Alternativ könnte die ausschließliche Nutzung öffentlicher Netze für 20.000 Meilen einen Fahrer 4.320 £ für den Kraftstoff kosten, wobei die Tarife der HMRC eine Erstattung von nur 2.800 £ ermöglichen.
Wie Rowlands betont: „Die Strompreise sind volatil und hängen weitaus stärker vom individuellen Verhalten ab als Benzin oder Diesel.“* Selbst mit dem zweistufigen System bleibt ein Pauschalpreis ein vereinfachter Ansatz. Dabei werden die große Bandbreite der Stromtarife und die unterschiedlichen Ladegewohnheiten in der Praxis nicht berücksichtigt, was zu einer wahrgenommenen Ungerechtigkeit und einem Mangel an Transparenz bei der Anwendung der Tarife führen kann.
Pflichten des Arbeitgebers und steuerliche Auswirkungen
Während Fuhrparks die Möglichkeit haben, ihre eigenen Sätze pro Meile festzulegen, warnt Simon Down, Direktor für Kfz-Steuern bei Deloitte UK, dass Arbeitgeber nachweisen müssen, dass diese Sätze fair und vertretbar sind. Sie müssen vermeiden, dass Fahrer die Unternehmensgewinne subventionieren. Solche Praktiken könnten zusätzliche Steuerverbindlichkeiten für den Arbeitgeber auslösen.






















